Beißen können
In einem kreativen Studium und auch später im Berufsleben wird es immer große Widerstände geben. Das beginnt schon mit der Aufnahmeprüfung in der neben der eigentlichen gestalterischen Arbeit auch Fragen der persönlichen Eignung für das Studium abgefragt werden. Dieser starke Druck, die eigene Arbeit und persönliche Integrität immer wieder und andauernd gegenüber Auftraggebern, Professoren und Konkurrenten verteidigen zu müssen erfordert eine hohe Schmerztoleranz und Kritikfähigkeit – also vor allem Selbstbewusstsein. Die Karrieren in der Kreativbranche werden von mehr Niederlagen als Erfolgen geprägt sein. Bewerber müssen damit umgehen duzende Male abgelehnt zu werden, bevor sich der Erfolg einstellt. Dieser ist dann natürlich umso süßer. Nicht alle Erfahrungen in diesem Studien- und Berufsfeld müssen negativ sein. Dennoch sollte man sich im Vorhinein klar machen worauf man sich einlässt.
Kreativ sein heißt Verbindungen erkennen
Woher kommen die Ideen? Kreative Lösungen erfordern die Fähigkeit, die Aufgabenstellung in ihrem gesamtgesellschaftlichen Kontext zu begreifen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Eine gestalterische Entscheidung erwächst aus Erfahrung und Offenheit. Dies und neue Eindrücke zu sammeln. Sei dies auf Reisen, im Gespräch mit interessanten Menschen, oder im Medien- und literaturgestützten Selbststudium. Darüber hinaus müssen Kreative die Verbindungen hinter den Dingen erkennen und die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe begreifen. Vieles davon lässt sich lernen. Einige dieser Eigenschaften sind aber grundlegende Charakterzüge, die Interessierte von Anfang an mitbringen müssen. Voraussetzung hierfür ist die ständige Neugierde auf die Welt und die eigene Arbeit. Sie ist Motivation und kreative Resource zugleich.
Was Spannendes, was zum Spielen. Und Schokolade!
Alle kreativen Disziplinen haben ein gewisses spielerisches Element an sich. Ihre Inhalte erwachsen aus unserem Spieltrieb, also der Lust sich mit Fantasie und Kooperation eine neue Welt zu errichten. Diese zunächst ungezielte Handlungsweise führt uns in neue Ideen und Arbeitsräume. Dies geschieht ganz natürlich in der experimentellen Auseinandersetzung mit unserer Umgebung – speziell in Design, Kunst, Fotografie, Musik und Schauspiel. Interessenten für kreative Studienfächer sollten von sich aus also einen ausgeprägten Spieltrieb mitbringen, denn Spielen und Herumprobieren ist eine Handlung ohne Zweck, aber nicht ohne Sinn.
Autor: Henrik
Bilder: Pixabay