Zeichentechniken

Was lerne ich im Porträt Zeichenkurs bei der Akademie Ruhr?

Zurück zur Übersicht
Was lerne ich im Porträt Zeichenkurs bei der Akademie Ruhr?

Du möchtest mit dem Porträt zeichnen anfangen?

Chapeau! Das ist kein leichtes Vorhaben. Denn Köpfe sind stark zusammenhängend. Ein Fehler an einer Stelle kann Auswirkungen auf die Zeichnung an anderer Stelle haben. So wird aus einem schönen Gesicht eine hässliche Fratze. Dem kannst du entgegenwirken, wenn du dir vor dem Zeichnen eine Strategie zurechtlegst. Lass‘ uns dir vorher den wichtigsten Grundbegriff beim Porträt zeichnen nahe bringen. Der Winkel zwischen der Sehachse des Betrachters und der Symmetrieebene des Kopfes des Modells kann zwischen 0° und 90° in einem von fünf Bereichen liegen. Jeder Bereich trägt eine eigene Bezeichnung.

Porträts den nötigen Erkennungswert geben 

Bei 0° liegt die sogenannte Frontalansicht. Das Modell sieht den Betrachter direkt an. Diese Ansicht wird gerne bei Fahndungsfotos und biometrischen Lichtbildausweisen eingesetzt. Der Grund ist, dass persönliche Erkennungszeichen häufig im Gesicht auftreten. Leider verliert das Modell etwas von der auf Seiten des Betrachters empfundenen Würde.

Zwischen 0° und 30° liegt das Viertelprofil. Das Modell sieht den Betrachter an, und eine Gesichtshälfte wird verkürzt wiedergegeben. Ein Ohr ist verschwunden. Der Oberkörper des Modells ist vom Betrachter leicht weggedreht. So wird eine konfrontative Haltung auf Seiten des Betrachters vermieden. Diese Ansicht wird gerne für Bewerbungsfotos verwendet.

Zwischen 30° und 60° liegt das Halbprofil. Das Modell sieht den Betrachter an, eine Kopfhälfte ist sichtbar. Vincent an Gogh hat diese Ansicht für seine Selbstporträts verwendet . Vielleicht hat er einen Spiegel ähnlich dem Seitenspiegel beim Auto dabei benutzt.

Zwischen 60° und 90° liegt das Dreiviertelprofil. Das Modell sieht den Betrachter nicht mehr an, das würde komisch wirken. Ein Auge ist verschwunden, und die Nase überragt die Gesichtskontur.

Bei 90° liegt das Profil. Römische Kaiser haben sich in dieser Ansicht auf antiken Münzen abbilden lassen. Der Grund ist, dass die auf Seiten des Betracherts empfundene Würde des Modells wiederhergestellt ist. Außerdem kann bei der überpersonalen Stellung des Kaisers auf die Darstellung von persönlichen Kennzeichen, wie sie im Gesicht auftreten, verzichtet werden.

Das Verlorene Profil ist ein Dreiviertelprofil von hinten.

Eine besondere Ansicht für seinen Wanderer hat Casspar David Friedrich bei dem Gemälde „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ gewählt. Er zeigt ihn von hinten. So werden innere Größe und Einsamkeit dieses Mannes mit Händen greifbar. Die Gischt der aufgewühlten See ist sichtbar, der Mann steht stolz da. Das kann bedeuten, dass er aus zahlreichen inneren Kämpfen siegreich hervorgegangen ist.

Auf dem Akademie Ruhr Youtube Channel findest du Portät Tutorials in verschiedenen Materialien und Techniken!  

Zurück zur Übersicht

Autor: Michael
Bilder: Akademie Ruhr