Worum geht es beim Akt zeichnen?
Beim Akt zeichnen geht es um Proportions- und Haltungsstudien. Man fragt sich also, wie sich der menschliche Körper in gewissen Zwangshaltungen verhält. Daher werden als Modell gerne Schauspielschüler und Tänzer genommen. Sie sind es gewöhnt Haltungen einzunehmen und bis zu einer Dreiviertelstunde in ihnen zu verharren. Daher müssen die Modelle körperlich belastbar sein. Es geht nicht um Schönheit. Jeder, der sich berufen fühlt, kann sich als Modell zur Verfügung stellen.
Wer braucht schon Akt?
Jeder Beruf, der am menschlichen Körper interessiert ist, verlangt Aktzeichnungen. Dazu gehören Ärzte, Orthopäden und Anatomen, Industriedesigner, Hersteller von Sportgeräten, Exoskeletten, Orthesen und Prothesen. Industriedesigner zum Beispiel optimieren Arbeitsabläufe hinsichtlich der Form des Arbeitsgerätes. Dabei sind genaue Kenntnisse des menschlichen Körpers unumgänglich.
Was gehört noch zum Akt?
Einen Akt, an dem zwei Modelle teilnehmen, nennt man einen Doppelakt. Manche Modelle benutzen Requisiten wie zum Beispiel einen Stab, ein Tuch oder einen Ball. Das Zeichnen findet oft in einem hell und freundlich illuminierten Saal statt, der spärlich bis spartanisch eingerichtet ist, damit nichts die Aufmerksamkeit der Zeichner vom Modell ablenken kann.
Wie läuft so ein Kurs ab?
Ein kleines Kunstprojekt sieht folgendermaßen aus. Zeichne von links nach rechts dem aufsteigenden Alter entsprechend Personen in für ihr Alter typischen Haltungen. Der Junge tanzt, die Mittelalte arbeitet, der Alte sitzt und wartet. Damit wollen wir das Alter darstellen. Wir wurden hierzu inspiriert durch die Reihe aus Affe, Neandertaler und Homo Sapiens, die die Evolution bildet.
Es gibt aber auch ein No-Go beim Akt. Die Attraktivität des Modells zu kommentieren ist absolut tabu. Mit einer Portion Non-Chalance nimmt man sie einfach nicht wahr. Alles andere wäre ein Zeichen von Unprofessionalität oder Unreife.
Zurück zur Übersicht
Autor: Michael
Bilder: Akademie Ruhr