Zeichenkurse Urban Sketching
Wofür sind diese Beobachtungen gut? Als Künstler kannst du mit diesen modischen Phänomen Hinweise auf die Entstehungszeit deines Werkes geben. Denn beim Urban Sketching geht es genau darum: du schnappst dir deinen Klappstuhl, deine Zeichenstifte und deinen Skizzenblock und begibst dich auf den Weg in deine Stadt, um zu zeichnen, was gerade interessant ist. Und was das ist…bestimmst du! Es sind gerade die nebensächlichen Veränderungen, in denen sich der Zeitgeist äußert. Plötzlich bestimmen Konstruktionen den Alltag, die es vorher gar nicht gab. Es gibt eine goldene Regel beim Urban Sketching: was du zeichnest, sollte sich so zugetragen haben. Dann sind erfahrene Urban Sketcher auch bereit, ihre Blogs und sonstigen Präsentationsflächen für dich zu öffnen, damit du deine Werke ausstellen kannst. Denn Urban Sketcher sind ein soziales Völkchen: wenn man sich trifft, hilft man sich, man gibt sich Tipps und man zeichnet zusammen. Deine Werke sind heute schon aus historischer Sicht interessant. So wirst du zum Zeichner deiner Stadt.
Urban Sketching Beispiele
Du kannst übrigens auch Hinweise auf den Zeichenort in deine Skizzen einflechten. Hierfür dienen die Wahrzeichen deiner Stadt. In Berlin könntest du auf dem Alex zeichnen oder am Brandenburger Tor, du könntest eine gelb-rote S-Bahn zeichnen oder eine S-Bahnbrücke. Du könntest einen Hinterhof zeichnen oder einen Wohnungsbalkon, der in den Luftraum eines Bürgersteigs hineinragt.
Diese Methode des Gebens von Hinweisen ist auch im Filmgeschäft bekannt. In dem Film „Sieben“ zum Beispiel ist es der Intention geschuldet, dass er in einer unwirtlichen, anonymen Großstadt spielt. Nichtsdestotrotz wurden in gewissen Szenen Hinweise auf den Drehort eingeflochten. Als Detective Mills in seinem Dienstwagen Dante’s „Die göttliche Komödie“ liest, fährt ein gelbes Taxi vorbei. Und als die Detectives Mills und Sumerset einen korrupten Beamten vom FBI um einen Gefallen bitten, werden Kartons mit der Aufschrift „New York Pizza“ eingeblendet. Der Film spielt also in New York.
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Autor: Michael
Bilder: Akademie Ruhr