Zeichentechniken

Räume in Ein-Punkt-Perspektive zeichnen lernen. Zeichenkurse Interior Designer

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Beim perspektivischen Zeichnen geht es darum, ein dreidimensionales Geschehen auf ein zweidimensionales Stück Papier abzubilden. Weil eine Dimension dabei verloren geht, befinden sich manche Flächen „vor“ anderen Flächen und manche „dahinter“. Flächen, die sich „vor“ anderen Flächen befinden, überlappen diese. Es gibt nun verschiedene Techniken, eine Perspektive zu schaffen: die Einpunktperspektive, die Zweipunktperspektive, die Dreipunktperspektive und die Mehrpunktperspektive. Die Einpunktperspektive ist die einfachste und soll hier erläutert werden. 
 

Wir wählen einen Punkt auf dem Blatt Papier aus und nennen ihn den Fluchtpunkt. In seine Richtung verläuft die Tiefendimension. Er symbolisiert den unendlich fernen Punkt. Eine Strecke entlang der Tiefe in drei Dimensionen durch einen Punkt A wird zu einer Strecke durch das Bild des Punktes A in Richtung des Fluchtpunktes. Jedoch erreicht diese Bildstrecke den Fluchtpunkt nie. Ein Würfel wird zum Beispiel so konstruiert: Die vier Ecken einer Würfelseite befinden sich auf einer Kreislinie um den Fluchtpunkt. Von jeder Ecke zeichnet man Geraden, die sie mit dem Fluchtpunkt verbinden. Nun schlägt man wieder einen Kreis um den Fluchtpunkt mit kleinerem Radius. Er schneidet die Geraden in vier Punkten. Das sind die Ecken der gegenüberliegenen Würfelseite. Da ein Würfel nur acht Ecken hat, haben wir gerade einen Würfel auf einem Blatt Papier konstruiert. Nur durch perspektivisches Zeichnen. 

Bei der Einpunktperspektive wird jeder Punkt auf dem Blatt Papier doppeldeutig: einmal gehört er zur Zeichenebene, andererseits repräsentiert er einen Ort mit Tiefendimension. Die Einpunktperspektive wählt man, wenn man ein Geschehen aus seiner Mitte heraus zeigen möchte. Befindet man sich am Rande, wie der Fußballer beim Eckstoß, wählt man die Zweipuinktperspektive. Möchte man das Geschehen mit etwas Dramatik versehen, wählt man die Frosch- oder Vogelperspektive, die beide Dreipunktperspektiven sind. Aus der Froschperspektive wirkt Größe dramatisch. Es gibt außerdem noch die Parallelperspektive, die ohne Fluchtpunkte auskommt. Hier wird die Bedeutung einer ausgezeichneten Richtung gedoppelt: einerseits in der Zeichenebene, andererseits in die Tiefendimension.

Für Architekten ist das perspektivische Zeichnen enorm wichtig, so dass Computer inzwischen diese Arbeit übernehmen. Er muss sicherstellen, dass seine Entwürfe in der Realität umsetzbar sind. Aus der Kunst von M. C. Escher wissen wir, dass nicht alles, was gezeichnet werden kann, realisierbar ist. Aber alles was realisierbar ist, kann gezeichnet werden.

Hier ein Beispiel für eine Interior Design Skizze zu Einpunktperspektive
(Klicke auf das Bild um das Video zu starten)

youtu.be/tduKpM5K0WI

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Autor: Andreas
Bilder: Akademie Ruhr