Berufsberatung

Beratungsangebot für Studienwechsler – Berufsberatung für kreative Berufe

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Akademie Ruhr Studienberatung für alle die einen Studienplatz wechseln möchten

AR: Danke, dass du dir Zeit für dieses Interview nimmst. Erzähl uns doch kurz etwas über dich.
M: Ich bin Max, 23 Jahre alt und studiere im zweiten Semester Kommunikationsdesign im Bachelor an der HTW Berlin

AR: Das war aber nicht dein erstes Studium. Was hast du vorher studiert und wie waren deine Erfahrungen im Studium?

M: Nach dem Abitur habe ich ein BWL-Studium angefangen. Es war ehrlich gesagt überhaupt nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Der Stoff war sehr trocken. Ich hatte das Gefühl weder von meinen Kommilitonen, noch meinen Professoren wirklich verstanden zu werden. Ich habe mich sehr eingeengt gefühlt – sehr unter Druck zu liefern. Am Ende wusste ich nicht mehr wofür ich mir das eigentlich antue.

AR: Wieso hast du dich anfangs für BWL entschieden?
M: Eigentlich war es eine Ausschlussentscheidung. Ich wollte nichts technisches machen, weil ich Mathe nicht mag und nichts sozialwissenschaftliches, weil ich da einfach keine Karrierechancen gesehen habe – zumindest keine die mich Interessierten. Meine Eltern sind beide Unternehmer. Sie haben mich jetzt nicht direkt unter Druck gesetzt, aber die Stimmung war einfach so nach dem Motto: Jetzt musst du was aus dir machen. Also habe ich mich einfach beworben.

AR: Ein kreatives Studium kam nicht in Frage?
M: Ich habe keine Studienberatung oder so etwas gemacht. Ich habe einfach quer gegoogelt was es so gibt und das kam mir alles immer sehr schwammig vor. Kommunikationsdesign - ich habe gar nicht richtig verstanden, was man da macht. Ich hab mich schon immer für Kunst und Design interessiert, habe das aber vorher eher als Hobby gesehen. In meinem Umfeld arbeitet niemand in dem Bereich. Ich wollte einfach auf Nummer sicher gehen und etwas scheinbar solides machen.

AR: Dann kam der Entschluss zum Studienwechsel. Ist dir das leicht gefallen?
M: Natürlich nicht. Nicht nur, dass mir das Bafög gestrichen wurde, ich musste mir und meiner Familie auch eingestehen, dass ich ein ganzes Jahr verschwendet habe. Als ich dann meinte, dass ich etwas kreatives machen will hab ich eigentlich mit Kritik gerechnet.

AR: Die kam aber nicht?
M: Genau. Es hieß viel eher: Mach was dich glücklich macht und dann wirst du auch erfolgreich sein. Dann habe ich mir vorgenommen es diesmal anders zu machen. Nicht das Erstbeste zu nehmen, sondern mich genau zu informieren.

AR: So bist du dann zu uns gekommen?
M: Genau. Ich habe die Berufsberatung und den Kreativtest gemacht. Danach dann den Mappenkurs für Kommunikationsdesign. Ich habe mich an drei Hochschulen beworben und bin tatsächlich bei allen genommen worden. Für mich war das der erste große Studienerfolg überhaupt. Es hat sehr gut getan für seine Arbeit so gelobt zu werden.

AR: Du studierst jetzt in etwa so lange wie du BWL studiert hast. Wo liegen die Unterschiede?
M: Wo soll ich anfangen? Ich bin einfach super zufrieden. Die Leute sind interessant. Alle arbeiten zusammen an ihren Visionen und der ganze Druck ist raus. Ich freue mich morgens aufzustehen und zur Uni zu fahren. Das war vorher nie so. ich mache spannende Projekte, ich habe vor ein Auslandssemester zu machen. Das sind alles Dinge, die in meinem alten Studium nicht denkbar waren. Ich meine, nicht dass alles immer schlecht gewesen wäre. Für viele ist BWL bestimmt genau das richtige – nur einfach nicht für mich.

AR: Würdest du anderen raten diesen Schritt zu gehen?

M: Ich würde sagen: Schau es dir genau an. Der einzige Grund, warum ich nicht von Anfang an Design studiert habe ist, dass ich mich nicht richtig orientiert habe – mir keine Hilfe geholt habe, als ich welche brauchte. Man sollte immer zuerst machen, was einen begeistert. Der ganze Karrierekram kommt dann von ganz alleine.
 

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Bilder: Photo by LoboStudio Hamburg on Unsplash