Im Kundengespräch hat man manchmal das Gefühl aneinander vorbei zu reden. Vielschichtige Gestaltungsideen lassen sich im Gespräch nur schwer konkretisieren. Hier kommen unsere Schnellskizzen zum Einsatz. Mit wenigen markanten Strichen lassen sich die Grundzüge einer Raumgestaltung schon im ersten Gespräch visualisieren. Dies beugt nicht nur Missverständnissen und Korrekturschleifen vor. Handskizzen sollen dabei die digitalen Entwürfe nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen. Der Kunde hat auch sofort das Gefühl verstanden zu werden, ohne auf geränderte Grafiken warten zu müssen. Eine überzeugende Handskizze wirkt zudem als Aushängeschild. Hier bin ich an einen echten Profi geraten. Der künde kann die entstandene Zeichnung direkt mit nach Hause nehmen. Häufig wird sie nach Fertigstellung des Ladens sogar gesamt und aufgehängt. Ein besseres Kompliment an dieses Medium gibt es kaum.
Im Ladenbau ist das Raumgefühl das wichtigste Werkzeug eines jeden Gestaltungsteams. Regelmäßiges Zeichnen schult das Auge und dieses Gefühl für Entfernungen, Proportionen und den Körper im Raum. Der experimentelle Umgang mit den Zeichenwerkzeugen und verschiedenen Farben schafft Inspirationen zu neuen Entwürfen. Im Teamgespräch verkürzen schnelle Handskizzen die Entwurfsprozesse enorm. So können die wichtigsten Eckpunkte eines Projekts bereits am Meeting-Tisch besprochen und gestaltet werden – es bleibt mehr Zeit für die Details und unnötigen Arbeitsschritten kann vorgebeugt werden.
Unsere Fortbildung fand in den Räumen eines bekannten Dortmunder Ladenbauers statt und war gut besucht. Im Vorgespräch hatten wir festgelegt, auch auf aktuelle Projekte des Unternehmens einzugehen und hatten entsprechende Zeichenbeispiele geplant. Unter anderem wurde der Rezeptionsbereich einer modernen Arztpraxis skizziert. Beginnend mit einfachen Bleistiftskizzen konnten sich die Teilnehmer langsam an das Thema herantasten. Später wurden Möglichkeiten zur Darstellung der verschiedenen Oberflächen besprochen. Im Projekt kommt viel dunkles Holz, aber auch farbiges Glas zum Einsatz. Um Glanz, Maserung und Kontraste anzudeuten, wurden verschiedene Kolorationstechniken angewendet.
Um einen Raum optimal zu erfassen können verschiedene Perspektiven gewählt werden.
Wir konnten erklären, welche Perspektive in welcher Situation Sinn macht und dies in praktischen Übungen verdeutlichen. Zweipunkt-Perspektive, Dreipunkt-Perspektive und Flatdesign kamen bei den Teilnehmern sehr gut an. In der Darstellung von Edelstahlelementen, etwa im Küchenbau, können Glanzeffekte viel Eindruck machen. In unserem Workshop konnten wir dies mit dem Einsatz von Highlights auf braunem Zeichenpapier demonstrieren. Die Teilnehmer der Fortbildung hatten Gelegenheit, diese Technik ausgiebig zu testen.
Nach Abschluss des Workshops fand eine Feedback-Runde statt. Dieses fiel sehr gut aus. Die Teilnehmer fühlten sich gut angeleitet und konnten viel Inspiration mitnehmen. Einige Tage später haben wir erfahren, dass unsere Techniken mittlerweile regelmäßig Anwendung finden. Wir freuen uns schon auf die nächste Fortbildung in diesem Bereich.
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